Das Ökosoziale Forum Salzburg lud Anfang Juli 2017 zu einer Fachexkursion nach Schweden ein. Durch die guten Kontakte zu Peter Spielbauer sen. in Schweden waren in sehr kurzer Zeit viele Einblicke in Landwirtschaft, Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft möglich.
Während der Fahrt zum ersten Betrieb gab Peter Spielbauer einen ersten Eindruck über die betrieblichen Strukturen in Schweden, die ein Vielfaches der bäuerlichen Familienbetriebe in Salzburg beträgt. Lars Andersson in Knislinge bewirtschaftet zB. mit seinem Sohn und zwei Fremdarbeitskräften einen modernen Milchviehbetrieb mit 250 Kühen, vier Melkrobotern und einer automatischen Fütterung bzw. Futteraufbereitung.
Biodiversität wird auch in der schwedischen Landwirtschaft groß geschrieben, wenngleich auch in anderen Dimensionen. So lernten wir bei Ingvar Svenson einen Betrieb kennen, der vor einigen Jahren als „Schwedischer Sperrspitzenbetrieb“ ausgezeichnet wurde. Er betreut drei Windkraftwerke und einen Ackerbaubetrieb mit den Schwerpunkten Kartoffeln, Erbsen und Feldgemüse.
Der Betrieb von Peter Spielbauer jun. setzt neben dem Schwerpunkten Rindermast und Mutterkuhhaltung zunehmend auf die Apfelproduktion auf einer Plantage von derzeit 15 ha. Im Vorjahr investierte er in ein Kühllager und in eine moderne Sortieranlage.
Der Direktor der Haushaltsgesellschaft Schonen, Sven Fajersson, gab uns einen Überblick über die Land- und Forstwirtschaft, die Förderabwicklung, die Struktur und Finanzierung der bäuerlichen Interessensvertretung sowie der Ausbildung.
Ein weiterer Schwerpunkt im Besuchsprogramm war der Forstwirtschaft gewidmet. Auf dem Forstbetrieb von Graf Wachtmeister in Bromölla gab Markus Rooth, Wirtschaftsführer und Verantwortlichen für den Forstbereich, umfassende Informationen über Ernte- und Aufforstungsmethoden. Die Gesamtfläche des Betriebes von Graf Wachtmeister beträgt 8.250 ha, die Waldfläche liegt bei ca. 6.000 ha.
Die forstliche Eigentümerstruktur unterscheidet sich gravierend von der in Österreich. Die Papier- und Holzindustrie besitzt auch einen erheblichen Anteil der Waldflächen in Schweden. Die Nutzung erfolgt daher bedarfsorientiert übers ganze Jahr sehr effizient.
Die Land- und Forstwirtschaft in Schweden erfolgt höchst professionell und nachhaltig. Der Einsatz der modernsten Landtechnik sowie „Smart Farming“ sind selbstverständlich. Auffallend war, dass das Image der schwedischen Landwirtschaft in der Bevölkerung im Steigen begriffen ist und die Leistung der Land- und Forstwirtschaft zunehmend mehr geschätzt wird!