Ressourcen sind das Rückgrat jeder Volkswirtschaft. Ihre Transformation in Güter und Dienstleistungen entlang von Wertschöpfungsketten erlaubt es, Wohlstand zu generieren und Arbeitsplätze zu schaffen. Wir nutzen sowohl abiotische (fossile Energieträger, Erze, mineralische Rohstoffe) als auch biotische (erneuerbare Ressourcen pflanzlichen und tierischen Ursprungs) Rohstoffe sowie Wasser, Boden, Luft, die biologische Vielfalt, Flächen, aber auch Wind- und Solarenergie als Energiequelle.

Unser Ressourcenverbrauch hat solch große Dimensionen angenommen, dass wir nicht nur die Möglichkeiten zukünftiger Generationen drastisch beschneiden, sondern mittlerweile auch selbst den Folgen des ungezügelten Ressourcenverbrauchs ausgesetzt sind. Umweltverschmutzung, Wasser- und Bodenverbrauch, Klimawandel, Anstieg der Weltmeere oder Nährstoffknappheit in der Landwirtschaft bedrohen nicht nur die Chancen kommender Generationen, sondern wirken sich bereits heute negativ aus. Die begrenzten planetaren Kapazitäten von ökologischen Quellen und Speicherkapazitäten (Senken) verschärfen bei steigendem Bedarf die Knappheit von Ressourcen.

Mit einer wachsenden globalen Mittelschicht steigt auch der Lebensstandard. Durch eine weltweite Verbreitung ressourcenintensiver Lebensstile (Beispiele sind höherer Anteil importierter Lebensmittel, steigender Fleischkonsum, mehr motorisierter Individual- und Flugverkehr) werden Ressourcen-Verknappungen noch weiter befeuert. Gleichzeitig steht eine (weitgehend) erdölfreie Wirtschaft vor der Herausforderung, für die Produktion auf nachwachsende bzw. erneuerbare Ressourcen zurückzugreifen und fossile Rohstoffe zu ersetzen (Bioökonomie). Aufgrund komplexer Wechselbeziehungen, Feedback-Loops und Tipping Points kann die Forschung das Ausmaß der Konsequenzen nur bedingt prognostizieren. Gerade deshalb muss ein Vorsorgeprinzip in diesen Fragen Basis für alle Diskussionen und Maßnahmen sein.

Der Klimawandel ist eine der derzeit am häufigsten diskutierten Konsequenzen der Überbeanspruchung der natürlichen Tragekapazität unseres Planeten. Der Klimawandel verstärkt außerdem andere negative Effekte anthropogener Ressourcenbeanspruchung (Beispiele sind Boden- und Biodiversitätsverlust, Wasserknappheit, Versauerung der Meere, neue Schädlingsarten in der heimischen Landwirtschaft). Wir haben durch rasche Maßnahmen dafür zu sorgen, dass die durch den Klimawandel ausgelösten negativen Auswirkungen möglichst gering bleiben. Gleichzeitig ist es nötig, sich an nicht mehr zu vermeidende Veränderungen der Umweltbedingungen anzupassen. Die negativen Auswirkungen des Klimawandels werden regional sehr unterschiedlich ausfallen, auch die Anpassungskapazitäten sind weltweit sehr ungleich verteilt. Bestimmte Gegenden könnten sogar unbewohnbar oder nicht mehr bewirtschaftbar werden, was die Verfügbarkeit von Ressourcen weiter reduziert und den Migrationsdruck verstärkt.

Klimawandel und Ressourcenknappheiten sind globale Probleme, die eine Region oder ein Land nicht allein bewältigen kann. Auch wenn die Verantwortung regional wahrzunehmen ist und entsprechende Maßnahmen lokal gesetzt werden müssen, sollte zusätzlich stets auch die globale Perspektive berücksichtigt werden. Die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen zeigen auf internationaler Ebene, welche Maßnahmen zu treffen sind. Eine nachhaltige Land- und Forstwirtschaft spielt dabei eine herausragende Rolle, da Wälder einerseits den wichtigsten Kohlenstoff-Speicher Österreichs darstellen. Andererseits sind sie Basis für einen nachwachsenden Rohstoff, der in Zukunft durch neue Technologien noch viel stärker eingesetzt werden kann als bisher. Holz als Baustoff hat dabei in Österreich besondere Bedeutung: zum einen, weil die Forst- und Bauindustrie in Österreich Schlüsselwirtschaftszweige sind und zum anderen, weil Holz als Baumaterial einen langfristigen CO2-Speicher darstellt, der gegenüber Zement, Beton und Stahl einen positiven Beitrag zur CO2-Bindung darstellt.

Das Ökosoziale Forum setzt sich mit seiner Bodencharta für einen schonenden Umgang mit Boden ein. In den letzten Jahren konnte der tägliche Bodenverbrauch (und v. a. auch die -versiegelung) bereits massiv reduziert werden. Trotzdem ist es notwendig, ihn noch weiter zu reduzieren und versiegelte Flächen wieder als Naturraum zugänglich zu machen und entsprechend zu nutzen. Die verstärkte (Wieder-)Verwendung bereits versiegelter, brachliegender Flächen hat hierbei hohe Priorität. Gleichzeitig muss der Boden als Landwirtschaftsfläche durch Nährstoffrecycling (Phosphor) ertragreich erhalten werden.